Programm

November 2025

06.11.
Freier Eintritt
"Die Provinz wird frech"

Kehraus-Lesung des Signum e.V. 

19:00Uhr

Winterende 99. Der seinerzeit noch minderjährige in den Vierteln der Neustadt etablierte Zwei-Personen-Verlag Die Scheune, dessen Lesebücher „Schokoladenbruch“ und „Bekehrung am Elbufer“ zumindest in Richters Buchhandlung am Bischofsweg Furore gemacht hatten, beschloss einstimmig, nunmehr nach Höherem zu streben und eine Literaturzeitschrift von Format zu edieren, die ihren Vorbildern (Phönix. Menschen. Kolonne. Die Sammlung) zumindest ein Glas Wasser reichen konnte. Der Premierenabend des ersten Signum-Heftes im legendären Café Donnersberg wenigstens, wurde ein Blitzerfolg. „Die Provinz wird frech“ titelte ein konkurrierendes Journal und regionale Blätter reagierten erfreut. Späterhin fanden sich zahlreiche unermüdlich stabile Signum-Autoren, Unterstützer, Drucker und Leser in Ost und West und Übersee, die es SIGNUM ermöglichten, 25 Jahre durchzuhalten.
Text: Norbert Weiß

Dresdner Autoren lesen Texte aus 25 Jahren SIGNUM von Gerd Adloff, Joochen Laabs, Karl Mickel, Thomas Rosenlöcher, SAID, Manfred Streubel, P. K. Wehrli. Der Dresdner Gitarrist Thomas Scholz begleitet die Lesung musikalisch improvisierend mit Stücken von Johann Sebastian Bach, Joaquin Turina, Francisco Tarrega u.a.

 

Der Eintritt ist frei.

17.11.
Freier Eintritt
Die Leselounge Read & Meet

Literatur der 2020er Jahre

Lesen. Entdecken. Diskutieren. 

19:00Uhr

Begleiten Sie uns bei der LeseLounge auf einer literarischen Reise durch das 20. und 21. Jahrhundert – mit Autorinnen, deren Werke jenseits von Marktmechanismen Aufmerksamkeit verdienen. Nach Stationen bei Zeitgenossinnen Erich Kästners, einem Halt im geteilten Deutschland der 1980er Jahre, einem Blick in die Schweizer Literaturlandschaft und der Literatur der 2010er Jahre sind wir nun in der prallen politischen Gegenwart angekommen.

Am letzten Abend unserer literarischen Zeitreise widmen wir uns dem 2022 erschienenen Roman „Die Diplomatin“ von Lucy Fricke – einem Buch von höchster Aktualität, das die Rolle der Diplomatie in Zeiten globaler Krisen beleuchtet. Im Mittelpunkt steht Fred, eine erfahrene und ehrgeizige deutsche Konsulin – eine Frau, die scheinbar nichts aus der Ruhe bringt, überall und nirgends zu Hause ist. Doch in Montevideo erlebt sie zum ersten Mal ein Scheitern, das ihre Laufbahn erschüttert. Ihre Versetzung ins politisch aufgeheizte Istanbul wird zur größten Herausforderung ihrer Karriere. Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt Fred an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee.

Der Eintritt ist frei.

Treffpunkt:
Lesecafé (1. OG)

Foto des Autors
26.11.
8 € | 5 €
Marko Martin – „Freiheitsaufgaben“

Lesung & Gespräch

Foto: Anke Illing

19:00Uhr

Rechtsruck im Osten, Verzagtheit im Westen. 35 Jahre nach der Einheit steht die deutsche Demokratie am Scheideweg: Stellen wir uns den Freiheitsaufgaben oder geben wir unsere Freiheit auf? Marko Martin blickt über den Tellerrand der innerdeutschen Debatten zu den großen europäischen Stimmen wie Manès Sperber und André Glucksmann. Ein mitreißender Appell gegen die Lockrufe nach auto­kratischer Entmündigung und für eine kategorische Ablehnung der Mutlosigkeit.

Das Buch nach der großen Debatte um Marko Martins Rede vor Bundespräsident Frank Walter Steinmeier – ein Must-Read für Krisenzeiten. Klug, welthaltig und nicht ohne Heiterkeit. 

Als gebürtiger Sachse, als Kriegsdienstverweigerer noch vor Mauerfall ausgereist, ist Marko Martin in Ost und West sozialisiert. Aus dieser besonderen Position hat er, als einer der wenigen, einen Blick für die Ausreden und Scheinheiligkeiten auf beiden Seiten. Seine Rede im November 2024 in Schloß Bellevue zum Jahrestag des Mauerfalls ging viral. Zugewandt und weltläufig ermutigt uns Marko Martin, unser Verständnis von Freiheit zu überprüfen. Zu stark ist das Missverständnis vieler, diese bedeute automatisch Glück. Doch Freiheit heißt Verantwortung und ist nach Manés Sperber „die kategorische Ablehnung der Mutlosigkeit“. Könnte nicht gerade daraus so etwas wie Glück entstehen?

Marko Martin lebt, sofern nicht auf Reisen, als Schriftsteller in Berlin. Neben einem Essayband zur israelischen Literatur und einer Tel Aviv-Hommage erschienen in der Anderen Bibliothek seine Bücher „Schlafende Hunde“ und „Die Nacht von San Salvador“ sowie 2019 der Essayband „Dissidentisches Denken“. Mit „Das Haus in Habana. Ein Rapport“ stand er auf der Shortlist des Essayistikpreises der Leipziger Buchmesse. Bei Tropen erschienen: „Die verdrängte Zeit“ (2020) „Die letzten Tage von Hongkong“ (2021) und „Es geschieht jetzt“ (2024). Marko Martin ist Träger des Ovid Preises 2025 sowie des Reiner-Kunze-Preises 2025.

„Eine Sternstunde der Demokratie“ Die ZEIT über Marko Martins Rede vor dem Bundespräsidenten

Marko Martin ist ein wahrer Humanist.“ Anne Applebaum (US-amerikanische Historikerin, Autorin und Journalistin)

Moderation:
Michael G. Fritz

Eintritt: 8 € I 5 €

Wir bitten um Voranmeldung.

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Foto mit Schauspielern
02.07.
21. Erich Kästner Rallye 2026

"Parole Emil!" Den Dieben dicht auf den Fersen

09:00Uhr

Seit 2006 stellen immer am letzten Donnerstag vor den Sommerferien Dresdner Drittklässler ihren detektivischen Scharfsinn unter Beweis. „Parole Emil!“ lautet das Geheimzeichen der 450 Kinder, die im Rahmen der Erich Kästner Rallye auf den Spuren von Kästners Leben und Geschichten durch die Stadt ziehen und dabei Emily oder Emil und der Polizei helfen, zwei Ganoven dingfest zu machen, die nicht nur Geld gestohlen haben, sondern auch noch eine Sparkasse ausrauben wollen. An diesem Vormittag bestimmen die Kinder mit ihrer Energie und Spontaneität das Bild der Stadt.

Teilnahme an der Rallye nur nach Anmeldung möglich! Anmeldeschluss: 31.10.2025

Eine Kooperation vom Theaterpädagogischem Zentrum Sachsen e.V. und Das Erich Kästner Haus für Literatur