Programm

June 2025

08.07.
8 € | 5 €
Buchsalon

Kritiker:innengespräch und Lesung

Foto: Matthias Gruner

19:00Uhr

Der alljährliche Buchsalon des Sächsischen Literaturrats versammelt wieder einmal drei Kritiker:innen im Erich Kästner Haus für Literatur, die sich fachkundig und unterhaltsam über sächsische Neuerscheinungen austauschen werden. Oder herrscht doch Einigkeit in den Leseeindrücken? Wohl kaum, denn erfahrungsgemäß sind es meist die Nuancen und Zwischentöne, die den individuellen Gusto treffen oder verfehlen.

Diskutiert wird über „Deutsche im Wind“ von Michael Bittner (Satyr), „Das verschlissene Idyll“ von Marit Heuß (Poetenladen) sowie „Verzweiflungen“ von Heike Geißler (Suhrkamp).

Im Anschluss liest Thomas Podhostnik: „Dear Mr. Saunders. Chatanga“ (Parasitenpresse).


Zum Buch: In „Chatanga“, dem dritten und letzten Teil der Romantrilogie „Dear Mr. Saunders“ von Thomas Podhostnik, verlässt Sergej die ostdeutsche Stadt, lebt eine Weile zurückgezogen in Hessen, bis er zu einem ominösen literarischen Symposium nach Sankt Petersburg eingeladen wird. Sergej ist ein slawisches Kind von Gastarbeitern, das in Deutschland aufwächst. Er liebt Filme und Bücher, findet aber keinen Platz in der westdeutschen Bildungsgesellschaft. Er wird zum Kleinkriminellen und landet schließlich in Sankt Petersburg, wo er als Spion rekrutiert werden soll. In drei langen Briefen an den amerikanischen Schriftsteller George Saunders erzählt er seine Lebensgeschichte und reflektiert über slawische Identität, das Schreiben, die deutsche Sprache und die Macht der Privilegierten. Dabei geht er den Fragen nach: wem gehört die Sprache und wem die Erzählungen?

Thomas Podhostnik wurde 1972 in Radolfzell am Bodensee als Sohn jugoslawischer Gastarbeiter geboren. Er machte eine Lehre zum Speditionskaufmann, dann eine Ausbildung zum Regieassistenten am Teatro Nacional de Cuba. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Thomas Podhostnik verfasst Prosa und experimentelle Prosa, die in Einzeltiteln, Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden. Er lebt in Leipzig. 

Es diskutieren:
Josefine Gottwald (Autorin)
Axel Helbig (Autor und Herausgeber)
Volker Sielaff (Autor)

Es liest:
Thomas Podhostnik „Dear Mr. Saunders. Chatanga“

Eintritt 8 € | 5 €

Um Voranmeldung wird gebeten.

Eine Veranstaltung des Sächsischen Literaturrats in Kooperation mit Das Erich Kästner Haus für Literatur

 

14.07.
Freier Eintritt
Die Leselounge Read & Meet

Literatur aus der Schweiz

19:00Uhr

Machen Sie mit bei unserer Leselounge! Im Mittelpunkt steht das literarische Schaffen von Autorinnen des 20. und 21. Jahrhunderts, deren literarisches Können jenseits von Markt-mechanismen Aufmerksamkeit verdient. Nach dem Beginn mit Zeitgenossinnen Erich Kästners befinden wir uns auf der Weiterreise hin zu weiblichen Stimmen der Gegenwart.

Bei unserer dritten Lounge richten wir den Blick auf die Literatur der Nullerjahre in der Schweiz. Im Zentrum steht
Gertrud Leuteneggers Roman „Pomona“, erschienen im Jahr 2004. In einer poetisch dichten Sprache erzählt die Autorin von Abschieden und Neuanfängen, vom Mut zur Veränderung und der Kraft des Weitergehens.

Für eine gemütliche Atmosphäre ist gesorgt. Lassen Sie sich inspirieren und genießen Sie anregende Gespräche.


Inhalt: Eine junge Frau begegnet in nächtlichen Träumen ihre Mutter, wie sie da steht im Keller, sich umdreht und ihrer Tochter einen Apfel entgegenstreckt. Die Träume, die wieder und wieder an die inzwischen tote Mutter im duftenden Reich ihrer Äpfel erinnern, sind freilich die andere Seite dessen, was der jungen Frau tagsüber widerfährt: Mit ihrem Mann, dem exzentrischen Orion, und ihrer Tochter gerät sie in eine für sie lebensbedrohliche Not. Trotz der wunderbar eigensinnigen Menschen, die ihr Dorf bewohnen, trotz der ausgelassenen Feste und der Geschichten, die man hier erzählt, muß die junge Frau, wie ihr immer klarer wird, fliehen...

Gertrud Leutenegger wuchs in Schwyz auf, wo ihr Vater als Buchredakteur tätig war. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kindergärtnerin und arbeitete zeitweise in einer psychiatrischen Klinik. Später studierte sie Regie an der Zürcher Schauspielakademie (heute Zürcher Hochschule der Künste) und war 1978 als Regieassistentin am Hamburger Schauspielhaus tätig. Ihre Lebensstationen führten sie unter anderem in die französisch- und italienischsprachige Schweiz, nach Florenz, Berlin und Japan. Heute lebt sie in Zürich.

Einführung:
Susann Buck

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Tisch mit Büchern
21.07.
10 €
Ferien mit Erich und Emil

Schreibwerkstatt für Menschen ab 10 Jahren

TERMINE
21.-23. Juli | 10:00-13:00 Uhr

10:00Uhr

Nicht jede Reise muss in die Ferne führen – spannende Entdeckungen warten oft direkt vor der Haustür. In der Schreibwerkstatt begeben sich Kinder und Jugendliche auf literarische Spurensuche in der Welt Erich Kästners.

Wie Kästner selbst, der als Kind kaum verreiste und dennoch so viele Erlebnisse sammelte, dass daraus sein autobiografisches Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ entstand, entdecken die Teilnehmenden ihre Umgebung mit neuen Augen – im Erich Kästner Museum, in seinen Geschichten und in der eigenen Vorstellungskraft.

Leitung:
Sabine Bohrisch

Teilnahmekosten: 10 €

Voranmeldung (bis 17. Juli) erforderlich

Foto Mariia Vachko
27.07.
Freier Eintritt
Zwei Sprachen, ein Lottchen – Kästner neu erzählt

Gesprächsrunde mit der ukrainischen Übersetzerin Mariia Vachko – Stipendiatin der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und des 
Goethe-Instituts

Foto: Iryna Rozhak

17:00Uhr

Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und das Erich Kästner Haus für Literatur laden herzlich ein zu einer Gesprächsrunde mit der Übersetzerin Mariia Vachko. Die Ukrainerin arbeitet während ihres Aufenthalts in Dresden an der Übersetzung von Erich Kästners Kinderbuch-Klassiker „Das doppelte Lottchen“ in die ukrainische Sprache. Mit Andrea O’Brien und Jana Krötzsch spricht sie über Kästners Werk, die Entstehungsgeschichte und Aktualität der Geschichte um die Zwillingsschwestern Luise und Lotte. Darüber hinaus berichtet Mariia Vachko von ihren Erfahrungen als literarische Übersetzerin, den sprachlichen und kulturellen Herausforderungen sowie von aktuellen Entwicklungen in der Literaturszene der Ukraine vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges.

Im Anschluss wird in beiden Sprachen aus „Das doppelte Lottchen“ vorgelesen.

Mariia Vachko wurde 1994 in Krakowez, Ukraine, geboren. Sie studierte Translationswissenschaft und interkulturelle Kommunikation an der Iwan-Franko-Universität in Lwiw. Seitdem arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin und mit verschiedenen ukrainischen Verlagen, für die sie vor allem deutschsprachige Literatur ins Ukrainische überträgt. Mehr als 20 ihrer Übersetzungen sind bereits erschienen, darunter Texte von Tanja Esch, Magnus Myst sowie Isabel Abedi. Mariia Vachko ist Mutter von drei Kindern und liest ihnen besonders gerne die Bücher vor, die sie selbst übersetzt hat.

 

Moderation: 
Jana Krötzsch &
Andrea O‘Brien 

Freier Eintritt 

Wir bitten um Voranmeldung.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

Eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und des Erich Kästner Hauses für Literatur in Kooperation mit Plattform Dresden e.V. Ukrainisches Haus.

28.08.
8 € | 5 €
Hans-Jörg Dost – "99 Gedichte"

Lesung und Gespräch

Foto: Wolfgang David

19:00Uhr

Diese Gedichte führen zumeist an Orte – und damit wie auch die anderen alle – zu Menschen. Denn zu Orten gehören Menschen – einmal abgesehen von einem zugefrorenen Hochgebirgsfluss. Und auch den sieht noch immer ein Mensch, sonst würde er gar nicht wahrgenommen werden. Mich äußern: Ich mache aus meinem Inneren etwas, was man wahrnehmen kann und soll; ich kehre etwas von innen nach außen. Das heißt nichts anderes als: Ich beschreibe nicht allein das, was mir begegnet, sondern ich versuche auch zu sagen, was das, was mir begegnet, mit einem – wie ich es bin – macht.

Hans-Jörg Dost, 1941 in Leipzig geboren, studierte Theolo­gie und arbeitete ab 1968 als evangelischer Pfarrer. 1966 erschien sein erstes Hörspiel. Seitdem veröffentlichte Dost regelmäßig Gedichte, erzählende Prosa, Theater­stücke, Oratorien sowie Essays. 1989 gehörte er zu den Mitbegründer:innen des Demokratischen Aufbruch in Thüringen. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, u.a. den Preis des Internationalen Hörspielzent­rums beim Österreichischen Rundfunk (1987), den 2. Preis im Internationalen Drehbuchwettbewerb des Club (M) Wien, den 1. Preis im Hörspielwettbewerb gegen Gewalt und Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt (2008).

Moderation:
Michael Wüstefeld

Musik:
Norbert Arendt

Eintritt: 8 €, 5 €

 

08.09.
Freier Eintritt
Schreibwerkstatt

Mit Verica Tričković & Michael G. Fritz

Foto: Heidrun Voigt

18:00Uhr

Die Reihe „Sprachen machen Leute“ gehört seit vielen Jahren zum festen Kern unseres Programms. Autor:innen, deren Schreib-, nicht aber Muttersprache das Deutsche ist, nehmen jeweils als Co-Leiter:innen an der Schreibwerkstatt von Michael G. Fritz teil und lesen am Folgeabend aus ihren eigenen Texten. Die vielfältigen kulturellen Hintergründe der eingeladenen Autor:innen ermöglichen neue Perspektiven auf eigene Denkmuster und bestehende gesellschaftliche Narrative. Die Mehrsprachigkeit der Co-Leiterinnen bieten den Teilnehmer:innen der Schreibwerkstatt die Gelegenheit, neue Sprachbilder zu entdecken und ihr sprachliches Empfinden zu erweitern.

Wer an einer Teilnahme an der Schreibwerkstatt interessiert ist, möchte sich bitte bis 30.08. per Mail an kontakt@kaestnerhaus-literatur.de wenden und eine Textprobe beifügen.

Voranmeldung erforderlich!

Die Teilnahme ist gebührenfrei.

Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und Thalia Buchhandlung „Haus des Buches“

09.09.
8 € | 5 €

"Die Gedichte von Verica Tričković zeichnen sich aus durch eine dichte, enthaltsame Diktion, dem Schweigen nah. Da, an der Grenze des Sprechens und des Schweigens, des Lärms und der Stille, entsteht das Schwingen ihrer lyrischen Stimme." Stevan Tontić

Verica Tričković, geboren 1961 in Nerav, Mazedonien, ist Dichterin, Herausgeberin und Übersetzerin. Sie zog nach dem Abitur  nach Serbien und emigrierte 1999 während der Luftangriffe der NATO mit ihren zwei Kindern nach Deutschland, wo sie in Isernhagen bei Hannover lebt. Auf Serbisch erschienen sind ihre Gedichtbände "Tražim deo neba" (2001) und "Lokvanj i pelen" (2007). Ihre Gedichtbände "Als rettete mich das Wort" (2011) und "Im Steinwald" (2016) erschienen zweisprachig Serbisch-Deutsch im Leipziger Literaturverlag. 2022 veröffentlichte die Autorin im gutleut Verlag ihren Gedichtband "um | schrift". Seit 2014 zahlreiche Übersetzungen deutschsprachiger Gegenwartslyrik. 2022 wurde Tričković mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Anja Utlers Gedichtband "münden – entzüngeln" ausgezeichnet, 2023 mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Kerstin Preiwuß Gedichtband "Rede".

 

 

 

 

Moderation:
Michael G. Fritz

Eintritt: 8 € | 5 €

Um Voranmeldung wird gebeten.

Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und Thalia Buchhandlung „Haus des Buches“

02.10.
8 € / 5 € ermäßigt

Vom Leben in der Zeitenwende

50 Jahre nach ihrem Abitur treffen sich Lutz und Tom mit ihren Frauen für eine gemeinsame Woche in Algund in Südtirol. Die Wanderferien im Oktober 2023 entwickeln eine uner­wartete Dynamik. Das Scheitern des Pazifismus, das Ende der für Europa so sicher geglaubten Zeit des Friedens, die Bedrohung durch die Klimakatastrophe, die Sorgen um die Demokratie – all das gärt in ihnen und befeuert die Gesprä­che. Nach und nach brechen lang gehü­tete Geheimnisse auf.

In diesem hochaktuellen Roman stößt die persönliche Zeitenwende der Babyboomer-Generation auf die politisch-gesellschaftliche Zeitenwende. Dabei geht es nicht um politische Analyse, um Fehleinschätzung und Versäumnisse der Vergangenheit. Der Roman will wissen, wie die vier Charaktere mit den Veränderungen umgehen, was sie stützt, wie sie aufkommende Ängste verdrängen, auch was ihnen Kinder und Kinderlosigkeit in dieser Situation bedeuten. 

Der Roman erscheint Ende Februar 2025.

Michael Göring, Jahrgang 1956, ist in Westfalen aufgewachsen. Er leitete die gemeinnützige ZEIT-Stiftung und unterrichtet Kultur- und Medien­management an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 2016 gehörte er zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union.
Nach seinen erfolgreichen Romanen Vor der Wand (2013), Spiegelberg (2016), Hotel Dellbrück (2018) und zuletzt 2021 Dresden (alle im Osburg Verlag) legt er nun sein neues Werk vor.  Für sein schriftstellerisches und geisteswissenschaftliches Werk erhielt Michael Göring 2019 den Dr. Günther Buch-Preis. Der Autor lebt und arbeitet in Hamburg.

Eintritt 8 € / 5 € ermäßigt

Wir bitten um Voranmeldung.

Foto mit Schauspielern
02.07.
21. Erich Kästner Rallye

"Parole Emil!" Den Dieben dicht auf den Fersen

09:00Uhr

Seit 2006 stellen immer am letzten Donnerstag vor den Sommerferien Dresdner Drittklässler ihren detektivischen Scharfsinn unter Beweis. „Parole Emil!“ lautet das Geheimzeichen der 450 Kinder, die im Rahmen der Erich Kästner Rallye auf den Spuren von Kästners Leben und Geschichten durch die Stadt ziehen und dabei Emily oder Emil und der Polizei helfen, zwei Ganoven dingfest zu machen, die nicht nur Geld gestohlen haben, sondern auch noch eine Sparkasse ausrauben wollen. An diesem Vormittag bestimmen die Kinder mit ihrer Energie und Spontaneität das Bild der Stadt.

Teilnahme an der Rallye nur nach Anmeldung möglich! Anmeldeschluss: 30.11.2025

Eine Kooperation von Theaterpädagogischem Zentrum Sachsen e.V. und Das Erich Kästner Haus für Literatur