Programm

November 2023

04.12.
Freier Eintritt
Leseclub Read & Meet

Dezember-Treffen

Literaturen Subsahara-Afrikas

19:00Uhr

Diskutieren über Literatur ist langweilig? Nicht im Erich Kästner Haus für Literatur!

Vorgestellt und besprochen wird meist Prosa, gelegentlich auch Lyrik, Dramatik oder Sachliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts in deutscher Sprache oder Übersetzung.

Dieser Abend widmet sich einer Auswahl an Texten der Literaturen Subsahara-Afrikas. Vorgestellt und besprochen werden:

  • Nuruddin Farah – „Jenes andere Leben“
  • Nnedi Okorafo – „Binti“
  • Damon Galgut – „Das Versprechen“
  • Chimamanda Ngozi Adichie – „Americanah“
  • Teju Cole – „Open City“
07.12.
8 € / 5 €
Stella Gaitano & Marcel Beyer

Lesung und Gespräch

Foto Stella Gaitano: Max Gödecke
Foto Marcel Beyer: Jürgen Bauer

19:00Uhr

Im Rahmen der „Literarischen Zwiesprachen“ kommen Autor:innen des PEN-Zentrums Deutschland mit internationalen Schriftsteller:innen aus dem Writers-in-Exile-Programm in Dresden zu öffentlichen Lesungen und Hintergrundgesprächen zusammen.

Zu Gast sind an diesem Abend Stella Gaitano mit ihrem Text „Hurra, ich bin tot!“ und Marcel Beyer, der aus seiner neusten Veröffentlichung „Die tonlosen Stimmen beim Anblick der Toten auf den Straßen von Butscha“ lesen wird. In Texten und Gesprächen (dt./engl. mit Dolmetscher) geben die Autor:in-
nen den Menschen in Kriegsgebieten eine literarische Stimme.

Stella Gaitano ist eine bekannte südsudanesische Schriftstellerin und Aktivistin. Ihre Arbeiten konzentrieren sich auf die Auswirkungen des Krieges, die systematische sozio-politische Ungerechtigkeit gegenüber der marginalisierten sudanesischen Bevölkerung und entlarven die politischen und ideologischen Gründe für das Anzetteln von Kriegen und Gräueltaten. In den letzten zwei Jahrzehnten hat Stella Gaitano Kurzgeschichten, Romane und journalistische Artikel veröffentlicht, außerdem wurde sie mit dem PEN Translates Award ausgezeichnet. Ihr Roman „Eddo’s Souls“ war das erste südsudanesische literarische Werk, das einen Literaturpreis erhielt. Nachdem Stella Gaitano als Kultur- und Menschenrechtsaktivistin Initiativen in Dafur auf den Weg bringen wollte, wiederholten sich Drohungen gegen sie und ihre Kinder und es kam 2021 zu tätlichen Angriffen.
Seit Juli 2022 ist Stella Gaitano Stipendiatin des Writers in Exile-Programms.

Marcel Beyer, geboren 1965 in Tailfingen/Württemberg, wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte von 1987 bis 1991 Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen; 1992 Magister artium mit einer Arbeit über Friederike Mayröcker. Marcel Beyer ist einer der vielseitigsten Autoren seiner Generation. Er veröffentlicht seit 1990 Romane, Erzählungen, Essays, Gedichte, hat Libretti geschrieben und mit bildenden Künstlern zusammengearbeitet. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, 2014 etwa den Kleist-Preis, 2016 den Georg-Büchner-Preis, 2021 den Peter-Huchel-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Homburg. Seit 2006 lebt er in Dresden.

 

Moderation: Michael G. Fritz

Um Voranmeldung wird gebeten.

Die Begegnungsreihe ist eine Kooperation von PEN-Zentrum Deutschland und Das Erich Kästner Haus für Literatur.

20.12.
Teilnahmegebühr 2 € p.P.

Arne Rautenberg performt für Schüler:innen der Klassen 2-5 aus seinem neuen Lyrikband "dieser tag ist mein freund".

„Wieder befeuern Arne Rautenbergs Kindergedichte – sinnlich und sprachverliebt, hintergründig und albern – die Lust an Klang, Rhythmus und verrückten Ideen. Nadia Budde animieren sie einmal mehr zu lustig-schrägen Illustrationen.“ (Peter Hammer Verlag)

Arne Rautenberg, geboren 1967 in Kiel. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und Volkskunde lebt er seit 2000 als freier Schriftsteller und Künstler in seiner Geburtsstadt. Sein literarisches Hauptbetätigungsfeld ist die Lyrik. Gedichte sind in mehreren Einzeltiteln sowie zahlreichen Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Zudem sind viele seiner Gedichte in Schulbücher aufgenommen worden. Arne Rautenberg wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet; 2016 erhielt er mit dem Josef Guggenmos-Preis den ersten Preis für Kinderlyrik, der je in Deutschland vergeben wurde. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.

Anfragen bis 30.11. in der Geschäftsstelle

20.12.
Eintritt 8 € / 5 € ermäßigt
Arne Rautenberg - "sekundenfrühling"

Lesung & Gespräch

Foto: Birgit Rautenberg

19:00Uhr

Mit seinen neuen Texten verbindet der Autor die Superkräfte Kunst und Natur zu einer lebensintensivierenden Melange. „Aus Bruchstücken unserer Zeit und dem persönlichen Erleben baut Arne Rautenberg Brücken: Was nicht mehr ist, scheint wieder auf – was noch nicht ist, eröffnet sich. Diese Gedichte berühren, weil sie intuitiv dem kleinen Wahnsinn nachgehen, der unser Leben lebenswert und unsere Gedanken denkenswert macht. Eine neue Sammlung intensiver Gedichte, die den existenziellen Kern unseres Seins umspielt.“ (Verlag Das Wunderhorn)

Arne Rautenberg, geboren 1967 in Kiel. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und Volkskunde lebt er seit 2000 als freier Schriftsteller und Künstler in seiner Geburtsstadt. Sein literarisches Hauptbetätigungsfeld ist die Lyrik. Gedichte sind in mehreren Einzeltiteln sowie zahlreichen Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Zudem sind viele seiner Gedichte in Schulbücher aufgenommen worden. Arne Rautenberg wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet; 2016 erhielt er mit dem Josef Guggenmos-Preis den ersten Preis für Kinderlyrik, der je in Deutschland vergeben wurde. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Themenreihe „Resignation ist kein Gesichtspunkt“. Im Zentrum der Veranstaltungen steht das Wechselverhältnis von Literatur, Mensch und Natur.

Um Voranmeldung wird gebeten.

26.01.
8 € / 5 € ermäßigt
Durs Grünbein - "Der Komet"

Lesung & Gespräch

Foto: Tineke de Lange

19:00Uhr

»Was mich am meisten bedrückt, ist das Verwischen der Spuren dessen, was überhaupt geschah, unter meinen Vorfahren.«

Im Mittelpunkt dieses Berichts steht eine Frau aus einfachen Verhältnissen. Es geht um das Leben von Dora W., die aus Schlesien nach Dresden kommt, mit sechzehn Mutter wird und mit fünfundzwanzig den Untergang der Stadt im Bombenkrieg miterlebt. Ziegenhüterin auf dem Lande, dann Ladenmädchen und Gärtnereigehilfin in einer niederschlesischen Kleinstadt sind ihre ersten Lebensstationen, bevor sie in dem Schlachtergesellen Oskar den Mann fürs Leben findet und ihm nach Dresden folgt, um dort eine Familie zu gründen. Eine kurze Zeit ist ihr dort geschenkt; es sind ihre goldenen Jahre, wie es scheint, aber dann stürzt die Perspektive, und es ereilt sie wie alle anderen der Krieg und mit ihm das Ende Dresdens in einer von Großmachtstreben und Rassenwahn vergifteten Gesellschaft.

Mit ihrer Geschichte verfolgt der Autor ein Einzelschicksal im historischen Kontext vor und nach dem Einmarsch des Nationalsozialismus in jedes einzelne Leben. Was macht die Diktatur aus den Menschen, die ihren Anforderungen kaum gewachsen sind und sich recht und schlecht durchschlagen? Dabei gewinnt das Auftauchen des Halleyschen Kometen im Jahre 1910, der Weltuntergangsphantasien befeuerte, eine symbolische Bedeutung für die Vernichtung der sächsischen Metropole im Feuersturm des Februars 1945.

Am Beispiel von Dora W. wird erzählt, wie Geschichte den Geschichtslosen widerfährt, zuletzt als Schrecken und zu späte Einsicht.

Durs Grünbein wurde am 9. Oktober 1962 in Dresden geboren. Er ist einer der bedeutendsten und auch international wirkmächtigsten deutschen Dichter und Essayisten. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs führten ihn Reisen durch Europa, nach Südostasien und in die Vereinigten Staaten. Er war Gast des German Department der New York University und der Villa Aurora in Los Angeles. Für sein Werk erhielt er eine Vielzahl von Preisen, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Friedrich-Nietzsche-Preis, den Friedrich-Hölderlin-Preis, den polnischen Zbigniew Herbert International Literary Award sowie 2023 den Premio Internazionale NordSud der Fondazione Pescarabruzzo. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin und Rom.

Um Voranmeldung wird gebeten.