Programm

June 2025

16.06.
Freier Eintritt
Schreibwerkstatt

Mit Traian Pop Traian & Michael G. Fritz

Foto: Heidrun Voigt

18:00Uhr

Die Reihe „Sprachen machen Leute“ gehört seit vielen Jahren zum festen Kern unseres Programms. Autor:innen, deren Schreib-, nicht aber Muttersprache das Deutsche ist, nehmen jeweils als Co-Leiter:innen an der Schreibwerkstatt von Michael G. Fritz teil und lesen am Folgeabend aus ihren eigenen Texten. Die vielfältigen kulturellen Hintergründe der eingeladenen Autor:innen ermöglichen neue Perspektiven auf eigene Denkmuster und bestehende gesellschaftliche Narrative. Die Mehrsprachigkeit der Co-Leiterinnen bieten den Teilnehmer:innen der Schreibwerkstatt die Gelegenheit, neue Sprachbilder zu entdecken und ihr sprachliches Empfinden zu erweitern.

Wer an einer Teilnahme an der Schreibwerkstatt interessiert ist, möchte sich bitte bis 07.06. per Mail an kontakt@kaestnerhaus-literatur.de wenden und eine Textprobe beifügen.

Voranmeldung erforderlich!

Die Teilnahme ist gebührenfrei.

Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und Thalia Buchhandlung „Haus des Buches“

17.06.
8 € | 5 €

Trajan Pop Trajan liest:

"Absolute Macht".
Roman(z)e(n) aus einem vertraulichen Tagebuch. Roman(ţ)e dintr-un jurnal discret

Der Großteil der in diesem Auswahlband vorliegenden Gedichte sind nach 1990 entstanden und thematisieren immer wieder zwei fundamentale Fragen: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Beim Versuch, Antworten auf diese Fragen zu finden, wird der Autor unweigerlich mit der Vergangenheit konfrontiert. Dieser drohenden Übermacht auch nach all den Jahren, versucht er sich zu erwehren, indem er darüber schreibt.
 

"Posledni sněh / Der letzte Schnee"
Basnje / serbsce-němsce. Gedichte / sorbisch-deutsch.

„Der Umgang des Dichters mit Sprache ist ausgesprochen eigenwillig, er zerstückelt deren Selbstverständlichkeit und schafft neue Zusammenhänge, achtend dabei auf Gegenstände und Sachverhalte aus ungewöhnlichen Blickwinkeln. […] Die Texte regen zum Schmunzeln an, zur wiederholten Beschäftigung, zum Nachdenken in Reichweiten, welche die Enge des Alltags überschreiten.“ (Benedikt Dyrlich)


Zudem stellt er seinen Film "Traumdiktat" nach dem Gedicht "Wer keinen blassen Schimmer hat" vor.


Traian Pop Traian, *1952 in Brașov/Kronstadt, Rumänien. Schriftsteller, Verleger, Übersetzer und Journalist. Freiberufliche Mitarbeit während des Studiums und danach Toningenieur, Texter, Bühnenarbeiter bei Rock- und Jazz-Musikgruppen sowie beim Deutschen Staatstheater Temeswar. Parallel dazu Veröffentlichungen aufmüpfiger Texte in studentischen und anderen Zeitschriften. Dezember 1989 bis Januar 1990 Mitglied des ersten Redaktionsteams der Tageszeitung „Temesvar“ nach dem Sturz des Diktators Nicolae Ceauşescu. Lebt seit 1990 in Ludwigsburg. Literaturpreise, u. a. 2002 Preis des Rumänischen Schriftstellerverbandes und 2020 Andreas-Gryphius-Preis. 2021 wurde er mit dem Dorfschreiberpreis Katzendorf ausgezeichnet.

Moderation:
Michael G. Fritz

Eintritt: 8 € | 5 €

Um Voranmeldung wird gebeten.

Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und Thalia Buchhandlung „Haus des Buches“

21.06.
Freier Eintritt

Unter dem Motto: "Texte für den Sommer", lädt der Dresdner Literaturner e.V. zu seiner Sommerlesung 2025 ins Erich Kästner Haus für Literatur ein. Auf der Bühne stellen Mitglieder und Gäste sommerlich leichte, literarische Häppchen vor.

Der Dresdner Literaturner e.V. ist ein Schriftsteller- und Autorenverein. 2007 fanden die ersten Mitglieder durch das gemeinsame Ziel zusammen, Gedanken in Worte zu fassen und ihnen lyrische und prosaische Formen zu verleihen. Dazu tauschen wir uns in der Schreibwerkstatt regelmäßig über unsere neuesten Texte aus.

Eintriff frei

Eine Veranstaltung des Dresdner Literaturner e.V.

Foto Rallye
26.06.
20. Erich Kästner Rallye

"Parole Emil!" Den Dieben dicht auf den Fersen

09:00Uhr

Seit 2006 stellen immer am letzten Donnerstag vor den Sommerferien Dresdner Drittklässler ihren detektivischen Scharfsinn unter Beweis. „Parole Emil!“ lautet das Geheimzeichen der 450 Kinder, die im Rahmen der Erich Kästner Rallye auf den Spuren von Kästners Leben und Geschichten durch die Stadt ziehen und dabei Emily oder Emil und der Polizei helfen, zwei Ganoven dingfest zu machen, die nicht nur Geld gestohlen haben, sondern auch noch eine Sparkasse ausrauben wollen. An diesem Vormittag bestimmen die Kinder mit ihrer Energie und Spontaneität das Bild der Stadt.

Teilnahme an der Rallye nur nach Anmeldung möglich!

Eine Kooperation von Theaterpädagogischem Zentrum Sachsen e.V. und Das Erich Kästner Haus für Literatur

08.07.
8 € | 5 €
Buchsalon

Kritiker:innengespräch und Lesung

Foto: Matthias Gruner

19:00Uhr

Der alljährliche Buchsalon des Sächsischen Literaturrats versammelt wieder einmal drei Kritiker:innen im Erich Kästner Haus für Literatur, die sich konstruktiv und leidenschaftlich über sächsische Neuerscheinungen austauschen werden. Oder herrscht doch Einigkeit in den Leseeindrücken? Wohl kaum, denn erfahrungsgemäß sind es meist die Nuancen und Zwischentöne, die den individuellen Gusto treffen oder verfehlen.

Diskutiert wird über „Deutsche im Wind“ von Michael Bittner (Satyr), „Das verschlissene Idyll“ von Marit Heuß (Poetenladen) sowie „Verzweiflungen“ von Heike Geißler (Suhrkamp).

Im Anschluss liest Thomas Podhostnik: „Dear Mr. Saunders. Chatanga“ (Parasitenpresse).


Zum Buch: In „Chatanga“, dem dritten und letzten Teil der Romantrilogie „Dear Mr. Saunders“ von Thomas Podhostnik, verlässt Sergej die ostdeutsche Stadt, lebt eine Weile zurückgezogen in Hessen, bis er zu einem ominösen literarischen Symposium nach Sankt Petersburg eingeladen wird. Sergej ist ein slawisches Kind von Gastarbeitern, das in Deutschland aufwächst. Er liebt Filme und Bücher, findet aber keinen Platz in der westdeutschen Bildungsgesellschaft. Er wird zum Kleinkriminellen und landet schließlich in Sankt Petersburg, wo er als Spion rekrutiert werden soll. In drei langen Briefen an den amerikanischen Schriftsteller George Saunders erzählt er seine Lebensgeschichte und reflektiert über slawische Identität, das Schreiben, die deutsche Sprache und die Macht der Privilegierten. Dabei geht er den Fragen nach: wem gehört die Sprache und wem die Erzählungen?

Thomas Podhostnik wurde 1972 in Radolfzell am Bodensee als Sohn jugoslawischer Gastarbeiter geboren. Er machte eine Lehre zum Speditionskaufmann, dann eine Ausbildung zum Regieassistenten am Teatro Nacional de Cuba. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Thomas Podhostnik verfasst Prosa und experimentelle Prosa, die in Einzeltiteln, Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden. Er lebt in Leipzig. 

Es diskutieren:
Josefine Gottwald (Autorin)
Axel Helbig (Autor und Herausgeber)
Volker Sielaff (Autor)

Es liest:
Thomas Podhostnik „Dear Mr. Saunders. Chatanga“

Eintritt 8 € | 5 €

Um Voranmeldung wird gebeten.

Eine Veranstaltung des Sächsischen Literaturrats in Kooperation mit Das Erich Kästner Haus für Literatur

 

14.07.
Freier Eintritt

Machen Sie mit bei unserer Leselounge! Im Mittelpunkt steht das literarische Schaffen von Autorinnen des 20. und 21. Jahrhunderts, deren literarisches Können jenseits von Markt-mechanismen Aufmerksamkeit verdient. Nach dem Beginn mit Zeitgenossinnen Erich Kästners befinden wir uns auf der Weiterreise hin zu weiblichen Stimmen der Gegenwart.

Am dritten Abend unserer literarischen Reise verlassen wir das 20. Jahrhundert und wenden uns dem Süden zu – der Schweiz und der Schwelle zur Jahrtausendwende. Im Mittelpunkt steht Gertrud Leuteneggers Roman „Pomona“, erschienen 2004. In poetischer Sprache erzählt die Schweizer Autorin von Abschieden, die uns allen vertraut sind: von der Kindheit, von überlebten Rollenbildern, von der eigenen Tochter – und zugleich von Neuanfängen, vom Mut zum Wandel und der leisen Kraft des Weitergehens.

Für eine gemütliche Atmosphäre ist gesorgt. Lassen Sie sich inspirieren und genießen Sie anregende Gespräche.


Inhalt: Eine junge Frau begegnet in nächtlichen Träumen ihre Mutter, wie sie da steht im Keller, sich umdreht und ihrer Tochter einen Apfel entgegenstreckt. Die Träume, die wieder und wieder an die inzwischen tote Mutter im duftenden Reich ihrer Äpfel erinnern, sind freilich die andere Seite dessen, was der jungen Frau tagsüber widerfährt: Mit ihrem Mann, dem exzentrischen Orion, und ihrer Tochter gerät sie in eine für sie lebensbedrohliche Not. Trotz der wunderbar eigensinnigen Menschen, die ihr Dorf bewohnen, trotz der ausgelassenen Feste und der Geschichten, die man hier erzählt, muß die junge Frau, wie ihr immer klarer wird, fliehen...

Gertrud Leutenegger wuchs in Schwyz auf, wo ihr Vater als Buchredakteur tätig war. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kindergärtnerin und arbeitete zeitweise in einer psychiatrischen Klinik. Später studierte sie Regie an der Zürcher Schauspielakademie (heute Zürcher Hochschule der Künste) und war 1978 als Regieassistentin am Hamburger Schauspielhaus tätig. Ihre Lebensstationen führten sie unter anderem in die französisch- und italienischsprachige Schweiz, nach Florenz, Berlin und Japan. Heute lebt sie in Zürich.

Einführung:
Susann Buck

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Tisch mit Büchern
21.07.
10 €
Ferien mit Erich und Emil

Schreibwerkstatt für Menschen ab 10 Jahren

TERMINE
21.-23. Juli | 10:00-13:00 Uhr

10:00Uhr

Nicht jede Reise muss in die Ferne führen – spannende Entdeckungen warten oft direkt vor der Haustür. In der Schreibwerkstatt begeben sich Kinder und Jugendliche auf literarische Spurensuche in der Welt Erich Kästners.

Wie Kästner selbst, der als Kind kaum verreiste und dennoch so viele Erlebnisse sammelte, dass daraus sein autobiografisches Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ entstand, entdecken die Teilnehmenden ihre Umgebung mit neuen Augen – im Erich Kästner Museum, in seinen Geschichten und in der eigenen Vorstellungskraft.

Leitung:
Sabine Bohrisch

Teilnahmekosten: 10 €

Voranmeldung (bis 17. Juli) erforderlich

28.08.
8 € | 5 €
Hans-Jörg Dost – "99 Gedichte"

Lesung und Gespräch

Foto: Wolfgang David

19:00Uhr

Diese Gedichte führen zumeist an Orte – und damit wie auch die anderen alle – zu Menschen. Denn zu Orten gehören Menschen – einmal abgesehen von einem zugefrorenen Hochgebirgsfluss. Und auch den sieht noch immer ein Mensch, sonst würde er gar nicht wahrgenommen werden. Mich äußern: Ich mache aus meinem Inneren etwas, was man wahrnehmen kann und soll; ich kehre etwas von innen nach außen. Das heißt nichts anderes als: Ich beschreibe nicht allein das, was mir begegnet, sondern ich versuche auch zu sagen, was das, was mir begegnet, mit einem – wie ich es bin – macht.

Hans-Jörg Dost, 1941 in Leipzig geboren, studierte Theolo­gie und arbeitete ab 1968 als evangelischer Pfarrer. 1966 erschien sein erstes Hörspiel. Seitdem veröffentlichte Dost regelmäßig Gedichte, erzählende Prosa, Theater­stücke, Oratorien sowie Essays. 1989 gehörte er zu den Mitbegründer:innen des Demokratischen Aufbruch in Thüringen. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, u.a. den Preis des Internationalen Hörspielzent­rums beim Österreichischen Rundfunk (1987), den 2. Preis im Internationalen Drehbuchwettbewerb des Club (M) Wien, den 1. Preis im Hörspielwettbewerb gegen Gewalt und Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt (2008).

Moderation:
Michael Wüstefeld

Musik:
Norbert Arendt

Eintritt: 8 €, 5 €

 

02.10.
8 € / 5 € ermäßigt

Vom Leben in der Zeitenwende

50 Jahre nach ihrem Abitur treffen sich Lutz und Tom mit ihren Frauen für eine gemeinsame Woche in Algund in Südtirol. Die Wanderferien im Oktober 2023 entwickeln eine uner­wartete Dynamik. Das Scheitern des Pazifismus, das Ende der für Europa so sicher geglaubten Zeit des Friedens, die Bedrohung durch die Klimakatastrophe, die Sorgen um die Demokratie – all das gärt in ihnen und befeuert die Gesprä­che. Nach und nach brechen lang gehü­tete Geheimnisse auf.

In diesem hochaktuellen Roman stößt die persönliche Zeitenwende der Babyboomer-Generation auf die politisch-gesellschaftliche Zeitenwende. Dabei geht es nicht um politische Analyse, um Fehleinschätzung und Versäumnisse der Vergangenheit. Der Roman will wissen, wie die vier Charaktere mit den Veränderungen umgehen, was sie stützt, wie sie aufkommende Ängste verdrängen, auch was ihnen Kinder und Kinderlosigkeit in dieser Situation bedeuten. 

Der Roman erscheint Ende Februar 2025.

Michael Göring, Jahrgang 1956, ist in Westfalen aufgewachsen. Er leitete die gemeinnützige ZEIT-Stiftung und unterrichtet Kultur- und Medien­management an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 2016 gehörte er zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union.
Nach seinen erfolgreichen Romanen Vor der Wand (2013), Spiegelberg (2016), Hotel Dellbrück (2018) und zuletzt 2021 Dresden (alle im Osburg Verlag) legt er nun sein neues Werk vor.  Für sein schriftstellerisches und geisteswissenschaftliches Werk erhielt Michael Göring 2019 den Dr. Günther Buch-Preis. Der Autor lebt und arbeitet in Hamburg.

Eintritt 8 € / 5 € ermäßigt

Wir bitten um Voranmeldung.