Premieren

28.10.
8 € | 5 € ermäßigt
Hans-Haiko Seifert – "Joanna"

Buchpremiere

Foto: Lars Müller

19:00Uhr

Georg flüchtet aus Ostdeutschland – allerdings nicht nach Westen, wohin alle Welt sich auf den Weg macht, sondern in Richtung Osten, nach Warschau, Hauptsache weg! Dort scheint es, als habe die Joanna Weltgeschichte nur darauf gewartet, ihn Zeuge ihrer Weichenstellungen werden zu lassen.Während sich Georg selbst vor allem für die polnische Cellostudentin Joanna interessiert, beginnt in Polen der Sommer des Aufbruchs 1980. Ein Glücksfall für Georg und Joanna, wäre da nicht ein Missverständnis, an dem die Weltgeschichte nicht ganz unschuldig ist und das für die beiden immer bedrohlicher wird.

"Joanna" ist ein Roman in 67 Erzählungen, allesamt unter der Oberfläche miteinander verbunden und doch ist jede einzeln lesbar wie eine Geschichte, die Geschichte einer Liebe in Zeiten des Umbruchs.

Hans-Haiko Seifert wurde 1960 in Dresden geboren und nutzte die nächste sich bietende Gelegenheit, zum Studium ins Ausland zu gehen, an den entferntesten aller damals erreichbaren Orte, die ihn interessierten: nach Warschau. Er beendete schließlich sein Studium in Dresden und begann vor 25 Jahren in der IT-Abteilung eines Energieversorgers. Neben dem Brotberuf: Schreiben für die Schubladen, viele Jahre Theater mit der Gruppe "Traumtanz",  ein paar Jahre Theaterkritiken, etwas Malerei, neuerdings viel  Musik und nun endlich wieder Schreiben, seit Jahren ohne Unterlass. Ein Kapitel seines neuen Buchs „Joanna“ hat 2019 den ersten Preis beim Kurzgeschichtenwettbwerb „DRESDNER Miniaturen“ gewonnen.

Musik:
Emelie Steinmetz (Cello)

Moderation:
Michael G. Fritz

Eintritt: 8 € | 5 € ermäßigt

Um Voranmeldung wird gebeten.

 

09.04.
8 € | 5 € ermäßigt
Hans-Jörg Dost - "Frauen und Männer, Männer und Frauen"

Lesung & Gespräch in der Reihe PREMIEREN

Foto: Wolfgang David

19:00Uhr

Was soll einer machen, der nichts anderes als ein Maler ist, wenn man ihm das Malen verbietet? Wer erfolgreich in Singapur Hochhäuser baut, muss dem auch seine Ehe in Neuseeland gelingen? Für wen soll eine Sängerin singen, die mit ihren Auftritten Göring und Himmler entzückt hat, wenn die Geschichte über ihre Zuhörerschaft hinweggegangen ist? Ein vornehmer, allerdings sturzbetrunkener alter Herr wird von einem Wiener Straßenbahnfahrer daran erinnert, dass er schon einmal mit der Linie 71 gefahren ist. Wird das Folgen haben? Was geschieht, wenn es einer jungen Frau aus Prag gelingt, einen Piloten zum Verlassen des Landes zu überreden, nach der gemeinsamen Flucht? Ein angesehener und beliebter Diplomingenieur kündigt – noch bevor ihm gekündigt werden kann – nach der politischen Wende seine Stelle, verlässt die Familie und zieht sich in sein Gartengrundstück zurück. Wieso tut er das, und worauf wird er warten? Ein Pförtner gewinnt jedes Schachspiel gegen einen Offizier der Staatssicherheit. Wer ist am Ende der Sieger?

Auf knappem Raum werden dreißig tatsächlich gelebte Leben erzählt. Nicht immer können die Fragen, die sich stellen, beantwortet werden. In jeder dieser Geschichten sind Frauen und Männer, Männer und Frauen für einander von unübersehbarer Bedeutung – in ihrer Verfehlung wie auch zu ihrem Glück.

Hans-Jörg Dost, 1941 in Leipzig geboren, studierte Theologie und arbeitete ab 1968 als evangelischer Pfarrer. 1966 erschien sein erstes Hörspiel. Seitdem veröffentlichte Dost regelmäßig Gedichte, erzählende Prosa, Theaterstücke, Oratorien sowie Essays. 1989 gehörte er zu den Mitbegründer:innen des Demokratischen Aufbruch in Thüringen. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, u.a. den Preis des Internationalen Hörspielzentrums beim Österreichischen Rundfunk (1987), den 2. Preis im Internationalen Drehbuchwettbewerb des Club (M) Wien, den 1. Preis im Hörspielwettbewerb gegen Gewalt und Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt (2008).

Moderation: Michael Wüstefeld

Musik: Norbert Arendt am Flügel

Wir bitten um Voranmeldung.

26.03.
8 € / 5 € ermäßigt

"Fixateur Externe oder die Entdeckung des Erdsterns"

Nach einer komplizierten Beinfraktur ist nicht sicher, ob Fanny je wieder richtig laufen wird. Die Erfahrung, hilflos auf andere angewiesen zu sein, wiegt schwer. Gottvertrauen und gelebter Alltag sind nicht mehr im Gleichgewicht. Die Isolation, in die Fanny gerät, wird verstärkt durch den Beginn der Corona-Pandemie. Dennoch kommt in die Enge der Bewegungslosigkeit ungeahnte Dynamik - in Gedanken und Emotionen. Was sich anfangs wie verlorene Zeit anfühlte, erhält im Rückblick einen Sinn. Und es geht weiter.

"Bewegungsmeldung. Gedichte"

Feinsinnige Beobachtungen und Wahrnehmungen von Caritas Führer inspirieren eigenes Überlegen. Themen und Fragen, die 'in der Luft liegen', gewinnen Wortgestalt und helfen so gegen stumpfes Beharren. Selbst herzhafter Zweifel wirkt als Motor. Bewegung ist angesagt... 

Caritas Führer, geboren in Karl-Marx-Stadt (jetzt Chemnitz), Porzellangestalterin, Fernstudium am Literaturinstitut Leipzig, Dozentin an einer theologischen Fachschule. Sie ist Mitglied im „Verband deutscher Schriftsteller“, führt regelmäßig Projekte und Lesungen in Schulen und an Universitäten durch – in Deutschland und im europäischen Ausland. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Söhnen.

Moderation: Christoph Kuhn

Wir bitten um Voranmeldung.

19.03.
8 € / 5 € ermäßigt
Jens Wonneberger - "Pension Seeparadies"

Lesung & Gespräch

Foto: Max Zerrahn

19:00Uhr

Wir sehen ihn, den Lehrer Winkler, morgens beim Strandspaziergang. Allein. Es gab Streit zwischen ihm und seiner Frau, aus geringfügigem Anlass. Auch die Pension Seeparadies macht ihrem Namen wenig Ehre.

Streit hatten sie schon öfter, aber so lange geschwiegen danach noch nie. Ob sie schon beim Frühstück sitzt und wie immer ihr Spiegelei... Obsessiv denkt Winkler sich in den Kosmos seiner Frau hinein, meint zu sehen, wo sie jetzt ist, was sie tut oder denkt. Seltsam nah ist er ihr seit dem Abbruch des Gesprächs. Da fällt ihm Bergthaler wieder ein, der langjährige Freund: Funkstille auch zwischen ihnen. Irgendwann kippten ihre Weltsichten auseinander, konnten sie einander scheinbar nicht mehr hören. Und dann erweist sich auch noch ein Pensionsgast als Wiedergänger des ehemaligen Freundes...

An Wirklichkeitssinn nicht zu überbieten: Jens Wonneberger sieht die verletzte Natur des Urlaubslandes als Seelenspiegel seiner Figuren, erzählt ebenso subtil wie realistisch, sodass sich im Alltäglichen Allgemeingültiges zeigt. Wonneberger braucht weder Zuspitzung noch die geringste Zutat, um das Leben, wie es ist, sichtbar zu machen.

Jens Wonneberger, geboren 1960, lebt in Dresden. Seit 1992 ist er freiberuflicher Autor und Redakteur. Für seine zahlreichen Romane, Erzählungen und Sachbücher wurde Wonneberger mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen im Müry Salzmann Verlag „Mission Pflaumenbaum“ (2019), das 2020 für den Deutschen Buchpreis nominiert war, sowie „Flug der Flamingos“ (2021) und „Weltliteratur. Kleine Prosa“ (2023).

Moderation: Michael Wüstefeld

Wir bitten um Voranmeldung.

01.02.
8 € / 5 €
Frank Norten – „Im Norden soll eine Sonne leuchten“

„Šiaurėje turi šviesti saulė" / Gedichte deutsch/litauisch

Lesung und Gespräch in der Reihe PREMIEREN

Foto: Frank Norten

19:00Uhr

Frank Norten wurde in der Mark Brandenburg geboren. Medizinstudium an der Humboldt-Universität Charité in Ost-Berlin, Leitung einer Theatergruppe an der Katholischen Studentengemeinde mit der Aufführung eigener Stücke. Assistenzarzt am St. Josefs-Krankenhaus in Berlin-Weissensee, Facharztausbildung in den Fächern Neurologie und Psychiatrie. 1983 Ausreise aus der DDR nach West-Berlin, langjährige fachärztliche Tätigkeit als Psychiater an einer West-Berliner Nervenklinik, Promotion. 1999 bis 2014 lebt und arbeitet Frank Norten auf Ibiza in Spanien, seit 2014 ist er wohnhaft in Dresden-Langebrück. Seit 2015 regelmäßige Veranstaltung eines literarischen Salons. Zu Frank Nortens neueren Veröffentlichungen gehören u.a. die Gedichtbände „Die Frau von Capri“ (2002) und „Die nicht mischbaren Farben der Freiheit“ (2019).

Moderation: Michael G. Fritz

Um Voranmeldung wird gebeten.

Gefördert von der Landeshauptstadt Dresden

26.01.
8 € / 5 € ermäßigt
Durs Grünbein - "Der Komet"

Lesung & Gespräch in der Reihe PREMIEREN

Foto: Tineke de Lange

+++AUSVERKAUFT+++

19:00Uhr

»Was mich am meisten bedrückt, ist das Verwischen der Spuren dessen, was überhaupt geschah, unter meinen Vorfahren.«

Im Mittelpunkt dieses Berichts steht eine Frau aus einfachen Verhältnissen. Es geht um das Leben von Dora W., die aus Schlesien nach Dresden kommt, mit sechzehn Mutter wird und mit fünfundzwanzig den Untergang der Stadt im Bombenkrieg miterlebt. Ziegenhüterin auf dem Lande, dann Ladenmädchen und Gärtnereigehilfin in einer niederschlesischen Kleinstadt sind ihre ersten Lebensstationen, bevor sie in dem Schlachtergesellen Oskar den Mann fürs Leben findet und ihm nach Dresden folgt, um dort eine Familie zu gründen. Eine kurze Zeit ist ihr dort geschenkt; es sind ihre goldenen Jahre, wie es scheint, aber dann stürzt die Perspektive, und es ereilt sie wie alle anderen der Krieg und mit ihm das Ende Dresdens in einer von Großmachtstreben und Rassenwahn vergifteten Gesellschaft.

Mit ihrer Geschichte verfolgt der Autor ein Einzelschicksal im historischen Kontext vor und nach dem Einmarsch des Nationalsozialismus in jedes einzelne Leben. Was macht die Diktatur aus den Menschen, die ihren Anforderungen kaum gewachsen sind und sich recht und schlecht durchschlagen? Dabei gewinnt das Auftauchen des Halleyschen Kometen im Jahre 1910, der Weltuntergangsphantasien befeuerte, eine symbolische Bedeutung für die Vernichtung der sächsischen Metropole im Feuersturm des Februars 1945.

Am Beispiel von Dora W. wird erzählt, wie Geschichte den Geschichtslosen widerfährt, zuletzt als Schrecken und zu späte Einsicht.

Durs Grünbein wurde am 9. Oktober 1962 in Dresden geboren. Er ist einer der bedeutendsten und auch international wirkmächtigsten deutschen Dichter und Essayisten. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs führten ihn Reisen durch Europa, nach Südostasien und in die Vereinigten Staaten. Er war Gast des German Department der New York University und der Villa Aurora in Los Angeles. Für sein Werk erhielt er eine Vielzahl von Preisen, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Friedrich-Nietzsche-Preis, den Friedrich-Hölderlin-Preis, den polnischen Zbigniew Herbert International Literary Award sowie 2023 den Premio Internazionale NordSud der Fondazione Pescarabruzzo. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin und Rom.

Moderation: Dr. Caroline Förster (Dresdner Geschichtsverein)

Evtl. Restkarten an der Abendkasse verfügbar.

Gefördert von der Landeshauptstadt Dresden

26.10.
Eintritt 8 € / 5 € ermäßigt
Wiete Lenk - "Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee"

Lesung und Gespräch

Foto: Astrid-Flohr-Fotografie Dresden

19:00Uhr

Januar 1968: Es schneit ohne Unterlass, als Großvater Anselm stirbt. Für seine Enkeltochter war er der außergewöhnlichste Mensch auf der ganzen Welt. Das war er auch für seine Frau Hanna Jo. Diese beginnt der Achtjährigen zu erzählen: von skurrilen, heiteren und tragischen Momenten aus der Vergangenheit und Geschichten ihrer sächsisch-erzgebirgischen Fabrikantenfamilie. Und von ihrem Ehemann, Großvater Anselm. Es ist ein unvergesslicher Tag für die Enkeltochter, deren kindliche Trauer die Wirklichkeit zum Traum werden lässt.

In Dresden aufgewachsen, hat Wiete Lenk nach dem Abitur zunächst als Stewardess bei der deutschen Seereederei gearbeitet, später Betriebswirtschaft studiert und einige Jahre mit dem Erstellen von Bilanzen und Excel-Tabellen zugebracht. Nach ihrem Masterstudium für Biografisches und Kreatives Schreiben an der Alice-Salomon-Hochschule erfolgte der Wechsel in die Freiberuflichkeit als Dozentin, Lektorin und Autorin. Freude am Fabulieren verspürte sie schon als Kind. Heute kann sie auf zahlreiche Publikationen, darunter drei eigene Kurz-geschichtenbände, und Literaturpreise verweisen. Von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen erhielt sie Aufenthaltsstipendien in Höfgen und Bratislava sowie ein Arbeitsstipendium.

Moderation: Undine Materni

Um Voranmeldung wird gebeten.

25.04.
7 € / 5 €
Franziska Gerstenberg – „Obwohl alles vorbei ist“

Lesung und Gespräch

Foto: Alberto Novelli

19:00Uhr

„Ein Entwicklungsroman, wie es ihn noch nicht gegeben hat! Über zwei Jahrzehnte und aus vier Perspektiven erzählt Franziska Gerstenberg virtuos und fesselnd von einer Familie, in der aus Träumen so unerbittliche Alpträume werden, dass nur noch die Liebe sie daraus befreien kann. In dieser psychologisch so feinsinnigen wie schonungslosen Analyse steckt derart viel Welt- und Zeitgeschichte, dass der Roman von Seite zu Seite eine immer stärkere Sogwirkung entfaltet und weit über das Ende hinaus nachwirkt.“ (Lucy Fricke)

Franziska Gerstenberg, 1979 in Dresden geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Literaturpreise, darunter den Hermann-Hesse-Förderpreis. Ihr erster Roman "Spiel mit ihr" wurde mit einem Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart sowie dem Förderpreis zum Lessingpreis ausgezeichnet. Für ihre Erzählungen "So lange her, schon gar nicht mehr wahr" wurde sie mit dem Sächsischen Literaturpreis 2016 ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie im Wendland.

Moderation:
Andrea O' Brien

Um Voranmeldung wird gebeten.

 

 

22.03.
7 € / 5 €
Jens Wonneberger – „Weltliteratur. Kleine Prosa“

+++ AUSVERKAUFT +++

Lesung & Gespräch

Moderation: Karin Großmann

Foto: Max Zerrahn

19:00Uhr

Jens Wonnebergers Prosa gehört wohl zum Besten, was derzeit im deutschsprachigen Raum geschrieben wird. Als scharfer Beobachter, der mit wenigen Strichen Hülle und Kern eines Menschen zeichnen kann, erweist er sich auch in seinem neuen Werk. Es versammelt kürzere Texte, zeitlich und thematisch grob geordnet, entlang der Lebensstationen des Autors.

Für seine zahlreichen Romane, Erzählungen und Sachbücher wurde Wonneberger mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen im Müry Salzmann Verlag „Mission Pflaumenbaum“ (2019), das 2020 für den Deutschen Buchpreis nominiert war, sowie „Flug der Flamingos“ (2021).

Um Voranmeldung wird gebeten.

15.02.
7 € / 5 €
Volha Hapeyeva – „Trapezherz“. Gedichte

Aus dem Belarussischen von Matthias Göritz

Lesung und Gespräch

Foto: Sophie Kandaouroff

19:00Uhr

Volha Hapeyeva durchstreift in Trapezherz“ Sprachen und Länder, Zeiten und Planeten. In diesem Band vereint sie Wehmut und Liebe, Verspieltes und Ironisches, Momentaufnahmen und Philosophisches, Körperlichkeit und Sinneseindrücke sowie Heimat und Nomadentum. Zweifellos zählt Volha Hapeyeva zu den wichtigsten zeitgenössischen belarussischen Stimmen. Ihre Texte sind aktuell und zeitlos, poetisch und politisch.

Die Lyrikerin, promovierte Linguistin und Übersetzerin Volha Hapeyeva wurde 1982 in Minsk (Belarus) geboren. Sie widmet sich in ihrer Arbeit den politischen Verhältnissen in ihrem Heimatland. Derzeit ist sie Award Fellow im Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

Moderation: Felix Schiller, Lyriker und Literaturvermittler

Um Voranmeldung wird gebeten.